Schottland mit Kindern - Sehenswertes und Tipps

Mit Baby und Kind unterwegs in Schottland

Wir stellen euch einige Regionen, Orte und Sehenswertes für eure Schottland-Reise mit Kindern vor.
Neben Tipps zu Glasgow und Edinburgh mit Kindern findet ihr auch einige weniger bekannte Geheimtipps.

Ihr möchtet selbst eine Familien- oder Elternzeitreise nach Schottland unternehmen? Dann schreibt uns, wir stellen euch gerne eure individuelle Schottlandreise zusammen.

Glasgow mit Kindern

Glasgow ist eine dieser Städte, in die man sich nicht auf den ersten Blick verliebt, deren versteckten, charmanten Ecken man nach und nach entdeckt. Die Innenstadt wirkt an manchen Stellen durch die grauen Steingebäude etwas trist.

Farbe bringt das Reiterstandbild des Duke of Wellington. Humorvolle Glasgower setzen dem ehrwürdige Duke seit Jahren immer wieder ein oranges Verkehrshütchen auf. Die Stadt startete schon mehrere Versuche, diesen „Vandalismus“ zu stoppen, allerdings hat sich der Pylonen-Duke als echtes Sightseeing-Highlight erwiesen und wurde bereits mit einer eigenen „Keep the Cone“ Facebook-Gruppe geehrt. Dazu passend: der Marketingslogan der Stadt: People make Glasgow. Und in der Tat sind die Einwohner der Stadt sehr freundlich. Sofern man sie versteht. Denn das ist manchmal eine echte Herausforderung!

Unser Tipp: Wenn ihr nur wenig Zeit habt, verbringt sie am besten im West End, Glasgows Studentenviertel. Hier findet ihr wunderbare Cafés, Restaurants und kleine (Vintage-) Läden.

Womit ihr aber auf jeden Fall den Tag starten solltet ist ein Besuch der Glasgow University! Unbedingt, ok?! Durch ein meterhohes Tor kommt ihr auf das Unigelände und steht vor einem prächtigen, burgenähnlichen Gebäude mit Türmchen, Rundbögen, gotischen Fenstern und schweren, beschlagenen Holztüren. Beim Betreten des Säulengangs im Innenhof kommt euch ein Zauberlehrling mit wehendem Umhang auf dem Besen entgegengeflogen. Oder sagen wir, ihr wärt sicherlich nicht überrascht, wenn dem so wäre. Denn das beeindruckende Unigebäude hat etwas mystisches, geheimnisvolles an sich – vor allem frühmorgens, wenn alles still ist und das Morgenlicht durch die Säulengänge scheint. Statt des Zauberlehrlings flitzt bei uns ein Dreikäsehoch auf seinem Laufrad zwischen den Säulen umher und hat dabei den größten Spaß.

der Pylonen-Duke
der Pylonen-Duke

Für noch mehr Auslauf empfiehlt sich der nahegelegene botanische Garten. Oh, ich höre euch gähnen? Ja, wir sind auch keine klassischen Botanische-Garten-Besucher. Der Park ist jedoch sehr schön angelegt, auf den grünen Wiesen darf gepicknickt werden und es gibt einen Kinderspielplatz. Sehenswert auch die großen Gewächshäuser mit ihrer Ufo-Kuppel.

Hoteltipp Glasgow: Argyle Western Hotel (von hier aus könnt ihr sowohl die Uni als auch den botanischen Garten zu Fuß erreichen. Mit der U-Bahn (übrigens der einzigen in Schottland) seid ihr außerdem schnell in der Innenstadt).

Café / Restaurant-Tipp: Kaffeeliebhaber aufgepasst: das Papercup Café schräg gegenüber des Hotels hat den besten Kaffee Schottlands. Auch der Babychino ist exzellent!
Ebenfalls in dieser Straße findet ihr „Bread Meats Bread“ Burger für die Großen, Malsachen für die Kleinen - perfekt!

Loch Melfort / Arduaine

Unser nächster Stopp von Glasgow aus ist Loch Melfort.
Die Fahrt dorthin führt vorbei am Loch Lomond Nationalpark, den wir jedoch nicht besuchen, da er bei schönem Wetter im Sommer gerne mal recht überlaufen ist. Stattdessen genießen wir die Fahrt entlang der Seen bzw. Lochs, durch kleine Orte und grüne Landschaft. Jetzt geht der Schottlandurlaub erst so richtig los!

Vom Balkon unseres Zimmers im familiengeführten Loch Melfort Hotel schauen wir auf ein schottisches Postkartenmotiv: Tiefblauer See, Felsenküste, lila blühende Heide und grasende Hochlandrinder. Fast schon kitschig schön. Bei gutem Wetter lässt sich die Sonne auf der Lounge-Terrasse genießen, bei kälteren Temperaturen sitzt ihr gemütlich auf Sofas im „Wohnzimmer“ mit Whiskybar. Sowohl das Fine-Dining Restaurant als auch das legere Bistro haben eine Glasfront, sodass ihr nicht einmal beim Essen den Blick von der Postkartenkulisse abwenden müsst.

Im Garten neben dem Bistro können sich Kinder am Spielplatz austoben. Ebenso spannend findet unser Kleiner das Erklimmen und Erkunden der Felsen am Seeufer. Wie gut kann man hier Klettern und kleine Muscheln und Krebse entdecken. Stolz erklärt er mir oben auf dem Felsen stehend, der Papa und er seien Bergziegen. (Auf Nachfrage hin ist die Mama übrigens eine ganz normale Ziege…)

Achtung: Kinder sind im Fine Dining Restaurant abends leider nicht erlaubt, das Bistro nebenan hat aber ebenfalls tollen Panoramablick und ist mit Kindern wesentlich entspannter. Das Frühstück gibts für alle im Restaurant!

Loch Melfort
Loch Melfort

Oban

Der kleine Ort Oban ist vor allem für eins bekannt: Whisky. Die Brennerei der bekannten Whiskymarke kann auch im Rahmen einer Führung besichtigt werden, aufgrund der Alkoholdämpfe in der Luft allerdings erst mit Kindern ab 8 Jahren.
Das gilt übrigens für alle Brennereien in Schottland. Ihr müsst euch also entweder aufteilen, oder ihr besucht statt einer der Brennereien die „Scottish Whisky Experience“ in Edinburgh – unser Tipp.

Eilean Donan Castle

An der Westküste Schottlands liegt eine der bekanntesten Burgen des Landes. Das Eilean Donan Castle auf der kleinen Insel im Loch Duich. Und es könnte wirklich nicht schottischer werden: Rundbogen-Steinbrücke: Check! Dicke, düstere Steinmauern: Check! Von Wasser umgeben: Check! Spektakuläre Landschaft ringsum: Check!

Hier bekommt ihr euer Bildband-Foto. Am besten ist es dafür, das Schloss bei Flut zu besuchen. Bei Ebbe zieht sich das Wasser so weit zurück, dass der Seegrund unter der Brücke brachliegt.

Das Schloss umrunden kann man übrigens kostenfrei, die Besichtigung der Innenräume kostet Eintritt. Kleine Ritter und Burgfräuleins finden aber meist das Erstürmen des Burgfelsens sowieso am spannendsten!!

Eilean Donan Castle
Eilean Donan Castle

Isle of Skye

Isle of Skye – der Innbegriff einsamer Landschaften. Nun ja, die Landschaft ist auch im Hochsommer da, die Einsamkeit leider keineswegs. Natürlich könnten wir euch nun einfach unsere Fotos der spektakulären Landschaft zeigen, auf denen kein Mensch zu sehen ist. Aber wenn wir gemeinsam eure Schottland-Reise planen, dann möchten wir auch, dass ihr voller Begeisterung zurückkommt. Daher sind wir ehrlich mit euch.

Die atemberaubenden Landschaften, die in jedem Schottlandbildband zu sehen sind, haben in den letzten Jahren immer mehr Besucher angezogen. Mittlerweile sind das im Hochsommer so viele, dass „es erstaunlich ist, dass die Inseln noch nicht untergegangen ist“, wie eine nette Bed & Breakfast Lady kopfschüttelnd meint. Als „mental“ (verrückt) bezeichnen mehrere Einheimische mit denen wir uns unterhalten die Sommermonate auf der Insel. Das führt dazu, dass Unterkünfte weit im Voraus ausgebucht sind und im Radio sogar davon abgeraten wird, auf die Insel zu fahren, ohne eine Reservierung zu haben. Die vielen „no vacancy“ Schilder bestätigen das. Im beschaulichen Portree gibt es abends Wartezeiten von rund zwei Stunden für einen Tisch im Restaurant! Liebe Mamas und Papas – ihr wisst was das mit Kindern heißt! Daher gibt es bei uns am ersten Abend Fish & Chips, die wir bei Regen im Auto essen. Lustigerweise ist unser „Autopicknick“ eines der Highlights, die unser Kleiner auch nach der Reise noch erwähnt.

Unser Tipp daher: Wenn ihr im Sommer auf die Isle of Skye möchtet unbedingt so früh wie möglich buchen. Es gibt noch Ecken auf der Insel, die nicht im Lonely Planet als Topsehenswürdigkeiten gelistet und daher weniger überlaufen sind. Alternativ empfehlen wir, die Insel außerhalb der Hochsaison t zu besuchen, oder andere sehenswerte Teile Schottlands vorzuziehen, z.B. die Orkneys oder den Norden der Highlands.

Coral Beach auf der Isle of Skye
Coral Beach auf der Isle of Skye

The Summer Isles

Eine weitaus weniger überlaufene Region ist Schottlands Nordwestküste.

Im Hafenort Ullapool könnt ihr euch mit Fish 'n Chips oder einem Kaffee stärken, mit den Kindern die Schiffe im Hafen beobachten und dann weiter Richtung Nordwesten fahren. Hier seid ihr fast ausschließlich auf den sogenannten „Single Track Roads“ unterwegs. Bei Gegenverkehr weicht ihr auf die „Passing Places“ aus. Autos sind hier übrigens nicht der einzige Gegenverkehr, auch Schafe und Kühe kommen euch hier gerne mal entgegen. Dazu kurvige Strecken und tolle Landschaften, die nach Fotostopps schreien – hier werdet ihr nur langsam vorankommen.

Die Berglandschaft ist karg, im Sommer blüht jedoch die Heide und färbt ganze Berghänge lila. Ein toller Farbkontrast! Recht einsam wird es vor der Küste der Summer Isles rund um Achiltbuie. Neben vereinzelten Häusern findet man hier schroffe Küsten und und einen wunderbaren Weitblick auf das Meer.

In Badnagyle könnt ihr auf die „wee mad road“ nach Inverkirkaig bzw. Lochinver abbiegen. Die sehr kurvige, schmale Straße führt teilweise direkt an der Küste entlang und macht richtig Spaß! Achtung: Für Wohnmobile ist die Straße gesperrt, ihr könnt hier nur mit dem Auto entlangfahren.

Beauly & der Socken-Zauberwald

Als wir unseren Wohnmobilpartner in Beauly besuchen, schickt er uns mit einer alten Socke in einen Wald. Ja, auch wir schauen etwas verwundert bei diesem Tipp.

Im Wald angekommen finden wir zunächst ein paar vereinzelte Socken, die um Äste gebunden sind. Je weiter wir hineingehen, umso mehr Socken, T-Shirts und Schals hängen in den Bäumen. Die Story dahinter: Wer mit Problemen hier in den „magischen“ Wald kommt, tränkt eine Socke (oder bei größeren Problemen ein größeres Kleidungsstück) in Wasser, hängt diese an den Baum und lässt somit auch seine Probleme hinter sich. Obs funktioniert? Probiert‘ s aus! Bei Buchung eurer Schottlandreise geben wir euch die magischen Koordinaten mit.

Strassen in Schottland
Strassen in Schottland

Doune Castle

Nähert man sich dem Schloss nordwestlich von Stirling hat man unweigerlich den Klang von klappernden Kokosnüssen im Ohr. Denn beim Doune Castle handelt es sich um die Burg aus dem Monty Python-Klassiker „Die Ritter der Kokosnuss“.

Macht euch bereit für den wohl lustigsten Audioguide Schottlands – Schauspieler Terry Jones (Mitglied der Monty Python Truppe) spricht die Texte und erklärt sehr verständlich und amüsant das frühere Leben auf der Burg. Zwischendurch gibt es Audio-Ausschnitte aus dem Film. Wem das an Authentizität noch nicht reicht, der kann im Souvenirshop übrigens Kokosnusshälften kaufen.

Falkirk

Das Falkirk Wheel ist weltweit einzigartig. Über eine Höhe von rund 35 Metern transportiert das Schiffshebewerk Boote zwischen dem Forth und Clyde Kanal. Wer möchte kann sich im quietsch-rosanen Boot einmal von einem Kanal zum anderen heben lassen und eine Runde im Schiffsrad fahren. Sehr spannend für Kinder (und meist auch Väter).

Für Kunstbegeisterte und Pferdemädchen (und -jungs natürlich!) hat Falkirk eine zweite Attraktion zu bieten: die „Falkies“, zwei 30 Meter hohe, gänzlich aus Stahl gefertigte Pferdeköpfe. Die Skulpturen sind eine Hommage an die Pferde, die früher schwere Lasten entlang der Kanäle zogen. Trotz ihrer massiven 300 Tonnen Stahl wirken die Tiere sehr filigran und ausdrucksstark.

Die Falkies
Die Falkies

Edinburgh mit Kindern

Nehmt euch unbedingt Zeit für die wunderbare Hauptstadt Schottlands! Zwischen dem bekannten Edinburgh Castle auf der einen, und dem Holyrood Park auf der anderen Seite liegt die verwinkelte Altstadt mit schmalen Gassen in denen ihr kleine Läden, Cafés und Restaurants findet. Als wäre das Gassen-Labyrinth noch nicht genug kommt hinzu, dass Edinburgh auf verschiedenen Ebenen angelegt ist. Ein paar Treppen hoch oder runter und schon gibt es noch mehr zu entdecken!

Beim Spaziergang entlang der pompösen Häuser und Burgen, über Kopfsteinpflaster und durch schmale Wege wird klar, warum Edinburgh schon so einige Schriftsteller zu Romanfiguren wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde oder Sherlock Holmes inspiriert haben. Die Stadt steckt voller Geschichten, wirkt geheimnisvoll und gleichzeitig kreativ und lebenswert.

Für einen Besuch mit Kindern ist Edinburgh ideal, da alles bequem zu Fuß zu erreichen ist. Für eine Pause zwischendurch empfiehlt sich der Stadtpark The Meadows. Hier könnt ihr picknicken und die Kinder toben lassen.

Wer sich für Whisky interessiert und mit Kindern unter 8 Jahren reist, kann leider keine Brennerei besuchen (wie oben erwähnt). Was ihr aber machen könnt, ist eine Tour durch The Scotch Whisky Experience am Fuße des Edinburgh Castle, denn das ist auch für Kinder unterhaltsam. Ihr steigt in ein halboffenes Whiskyfass und fahrt damit durch einen Tunnel, in dem euch der Whiskygeist alles über die Produktion des schottischen Nationalgetränks erzählt. Hier blubbert, raucht und leuchtet es! Nach der Reise durch die Herstellungsphasen lernt ihr anhand von Duftkärtchen etwas über die verschiedenen Whiskyregionen („Mama, darf ich nochmal Rauch riechen?“). Und natürlich wäre eine Whiskytour nicht komplett, ohne selbst probieren zu können. Für die Kleinen gibt es Limo!
Und auch beim Gang durch die beleuchtete Whisky-Sammlung von rund 3.000 Flaschen macht unser Kleiner ganz große Augen. Ganz zu schweigen vom Papa…

Edinburgh mit Kindern
Edinburgh mit Kindern

Leider konnten wir das gegenüberliegende Camera Obscura Museum nicht besuchen, das uns mehrfach empfohlen wurde. Für Kinder außerdem empfehlenswert: Deep Sea World und der Edinburgh Zoo für Tierbegeisterte, Touren durch den Palace of Holyroodhouse und Edinburgh Castle für tapfere Ritter und bei schlechtem Wetter das Museum of Childhood mit einer großen Sammlung von altem und modernem Spielzeug sowie mit älteren Kindern das National Museum of Scotland, das auch ein Kinderprogramm anbietet.

Bei uns steht Edinburgh auf der Wiederbesuchsliste, da wir aufgrund eines kurzen Krankenhausbesuchs mit unserem Kleinen leider viel zu wenig Zeit für die Stadt hatten. Zum Glück lief aber alles gut und so können wir sowohl die kinderfreundlichen Taxifahrer als auch die sehr freundlichen Ärzte an dieser Stelle lobenswert erwähnen.

Ein Hinweis zu Edinburgh im August:
Drei Wochen lang findet hier das Fringe Festival statt und die ganze Stadt steht Kopf. In der Altstadt begegnet ihr Elfen, Ritter, Musiker, Jongleure, Clowns und sonstigen skurrilen Gestalten. Alle werben für ihre Auftritte in einer der über 250 Festivallocations. Bekannte und unbekannte Sänger, Comedians und Kleinkünstler treten hier auf und machen Edinburgh einerseits zur bunten Festivalstadt, andererseits aber auch zur sehr vollen und ausgebuchten Stadt.
Daher empfehlen wir mit Kindern diesen Zeitraum zu meiden.

Edingburgh
Edingburgh

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